25. Oktober 2019: Benkert rodet wieder

Heute wurde erneut Wald in #Thüngersheim gerodet. Noch wenige Wochen zuvor hat die Firma Benkert zugesichert, dass dieses Jahr keine Rodungsarbeiten mehr geplant seien. Wir sind nicht überrascht, kritisieren dennoch, dass das Unternehmen Wort bricht und mit Fehlinformationen versucht die Öffentlichkeit zu täuschen. Auch, dass sich das Unternehmen die ganze Zeit in Schweigen hüllt, zeugt von einem Mangel an demokratischem Verständnis. Wer plant einen Wald zu roden, muss sich auch darauf einlassen, mit den betroffenen Bürger*innen in einen Diskurs einzutreten. Insbesondere kritisieren wir die ungenügenden Wiederauffortstungleistungen. Die Rodungsfläche von 9,8 Hektar wurde in 14 Wiederaufforstungflächen aufgeteilt, diese sind mehrheitlich unter 0,1 Hektar groß. Auf so kleinen Flächen kann weder Wald, noch neuer Lebensraum für Tiere entstehen. Die anhaltende Trockenheit in Unterfranken macht den Baumsetzlingen zusätzlich zu schaffen. Die Schäden sind sehr hoch und von der Seite des Landratamts ist auch keine verpflichtende Bewässerung vorgesehen. Von einer erfolgreichen Neuanpflanzung kann in keinster Weise gesprochen werden.
Thüngersheim ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Natur und Klima für Profitinteressen zerstört werden. Wenn die Klimakrise als die Bedrohung wahrgenommen wird, die sie darstellt, muss jetzt konsequent gehandelt werden. Wir erwarten von den Politiker*innen, dass sie ihrer Verantwortung gerecht werden. Deshalb haben wir vor zwei Wochen eine Petition an den Bayerischen Landtag eingereicht, in der wir konkrete Lösungsvorschläge präsentieren, wie wir den Umgang mit Rodungen klimaverträglicher und demokratischer gestalten können. Wie der Fall Thüngersheim zeigt, gibt es dringend Handlungsbedarf. Wer von Klimaschutz spricht, muss auch hier vor Ort aktiv werden.